Autor: Harald.
Reisen mit dem Wind – ein erstes Fazit
Eine Woche lang bin ich im Sommer 2015 mit dem Wind durch Hessen gereist – am Vogelsberg gestartet und schließlich in Bad Hersfeld gelandet. Es war eine Reise voll neuer Erfahrungen und aufregender Begegnungen. Das Reisen mit weit geöffneten Sinnen im Vertrauen auf den Wind ist eine Erfahrung, die ich von nun an immer wieder neu machen möchte.
Der Pfaffenwald von Beiershausen
Mitten im Wald finde ich einen Schatz mit einer traurigen Geschichte.

Es ist heiß. Sollte mein nächster Schatz tatsächlich direkt an einer Bundesstraße liegen? Doch da entdecke ich ein Hinweisschild: Pfaffenwald. Ich folge dem Hinweis und finde so meinen nächsten Schatz.
Neue Kursbestimmung
Standort: „Frau Holle Loch“ bei Frischborn
Klicke hier für Kartenansicht
Uhrzeit: 13.00 Uhr
Windgeschwindigkeit: 30 km/h
Weht in Richtung Nord-Nordost
Mein Schatz befindet sich also 30 Kilometer entfernt von hier in Richtung Nord-Nordost. Die Karte verzeichnet an dieser Stelle … nichts. Lieber Wind, was hast Du Dir dabei jetzt gedacht? Ich steuere zunächst einen Parkplatz an, der sich dort befindet.
Hermann und der Rabe Jakob
Dieser Mann kann einen Raben herbeirufen.

Ich erreiche meine nächste Windstation am frühen Nachmittag. Meinen zweiten Schatz entdecke ich nicht sofort. Ein Anwohner fragt, ob ich etwas suche. Ich sage: „Ja, einen Schatz“
„Hermann und der Rabe Jakob“ weiterlesen
Neuer Kurs steht fest
Standort der Kursbestimmung: dicker Stein
Uhrzeit: 12.30 Uhr
Wind weht in Richtung Nordost mit klarer Osttendenz
Windgeschwindigkeit: 8 km/h
Auf der Karte ist dort ein Wäldchen mit einer Brücke über die Lauter verzeichnet. Da liegt also mein nächster Schatz. Ich bin gespannt und dem Wind sehr dankbar, dass er eine schattige Ecke am Wasser für uns ausgewählt hat.
Mein erster Schatz: der dicke Stein

Der Stein ist zwar wirklich dick, aber gar nicht so leicht zu finden. Er versteckt sich regelrecht in einem kleinen Urwäldchen.
Ein laues Lüftchen bringt mich auf den Weg
16 Uhr. Ulrichsteiner Schloss.
Hier starte ich meine Windtour (Link auf Karte)
Der Wind bläst nur sehr lau, manchmal gar nicht. Er zeigt in Richtung Nord Ost und hat laut Wetterstation gerade mal 4 km/h drauf. Also bestimme ich auf der Karte mein erstes Windziel: der „dicke Stein“ … ich bin gespannt.
Begegnungen auf der Burg
Am Morgen treffe ich zunächst einen Mann um die 60. Er erzählt düstere Geschichten von Jägern, die freilaufende Hunde erschießen und von einer Grippe-Spritze, die ihn für fast zwei Jahre gelähmt habe und heute als AIDS-Spritze verkauft werde. Ich lasse das unkommentiert stehen.
Der Startpunkt ist gefunden
Die Wahl des richtigen Startpunkts erweist sich als kifflige Angelegenheit. Nicht der Wind, sondern ich muss die Entscheidung treffen, wo es losgehen soll. Und schon fängt es an zu denken: Wo scheint die Sonne? Wo wollte ich schon immer mal hin? Wird es da regnen? Ist das zu weit? Ist das zu nah? Was alles bedacht werden möchte. Ständig dieses Für und Wider. Windnomaden kennen diesen Stress nicht. Sie lassen sich einfach wie ein Pappelsamen vom Wind irgendwo hintragen.